Yoga fand mich während meines Sportwissenschaftsstudiums. Damals war ich ständig in Bewegung. Körperlich aktiv, gedanklich rastlos, getrieben von einem inneren Antreiber, der Leistung und Funktionieren ganz oben auf die Liste setzte.

Kein Wunder also, dass ich anfangs auch Yoga eher als sportliche Herausforderung verstand. Mich faszinierten die fließenden Bewegungen, die spielerischen Asanas auf Händen und Füßen und es zog mich in dynamische Vinyasa-Klassen und später ins strukturelle Ashtanga Yoga.

Klar, ich wusste schon damals: Yoga ist mehr als Bewegung. Doch es brauchte Zeit, Geduld und die richtigen Impulse, bis ich bereit war, mich auch den feinen, stillen Ebenen dieser Praxis zu öffnen.

Ich glaube, dass viele über den Körper zum Yoga finden – und genau das ist okay. Denn oft ist es der physische Zugang, der uns zum Atem führt. Und über den Atem ganz allmählich zum Geist.

Ich hatte das große Glück, zur richtigen Zeit den richtigen Lehrern zu begegnen. Menschen, die mich dort abgeholt haben, wo ich gerade im Leben stand. Hätte mir vor zehn Jahren jemand gesagt, ein Großteil meiner Praxis würde aus Pranayama und Meditation bestehen, hätte ich gelacht und wäre stattdessen eine Runde joggen gegangen.

Heute sieht meine Praxis etwas anders aus – ruhiger, bewusster. Ich übe traditionelles Hatha-Yoga und vertraue auf die Kraft dieses jahrtausendealten Übungsweges, mich Schritt für Schritt näher zu meinem wahren Selbst zu führt.